Samstag, 17 April 2021 06:34

18 Storchenpaare brüten in Hille

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18 Storchenpaare brüten in Hille (c) Jens Kirschbaum - www.lichtspielfotos.de

22 Storchennester gibt es in der Gemeinde Hille, verteilt auf acht Dörfer, und in 18 von ihnen wird definitiv gebrütet, für drei gibt es einen Brutverdacht, auf einem wurde möglicherweise ein Kurzbesucher gesichtet.

Die Storchenpopulation stets im Blick hat seit langem Dr. Alfons Bense vom Aktionskomitee „Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke“. Regelmäßig dokumentieren er und seine Mitstreiter das Geschehen auf und an den Horsten. Sie beobachten, ob alte Bekannte oder Neulinge ein Nest besetzen, notieren Ringnummern, säubern die Nisthilfen im Frühjahr und polstern sie aus, sie zählen, wenn möglich, die Eier, halten Brutbeginn und Schlupf fest und beringen die Jungvögel. Auch den ein oder anderen Misserfolg müssen sie  hinnehmen, seien es Konkurrenzkämpfe, die eine Brut verhindern, unbefruchtete Eier oder tote Jungtiere.

Zahlreiche Storchenpaare beziehungsweise einzelne Störche sind standorttreu und brüten bereits seit Jahren im selben Nest oder besetzen eins im Nachbarort, das zeigen die Ringnummern. Aber immer wieder tauchen auch unberingte Vögel auf – für die Storchenschützer ist es dann unmöglich, sie zu identifizieren.

Die meisten Horste finden sich in der Ortschaft Hille. Das bekannteste dürfte das Nest auf dem Schornstein der alten Brennerei im Dorfkern sein; dort ist eine Kamera installiert, die einen Blick auf das Brut- und Aufzuchtgeschäft erlaubt. Auf Hille I Kornbrennerei brütet nach Auskunft von Alfons Bense ein unberingtes Paar auf vier Eiern. Gebrütet wird auch in Hille II-Horstbohlen, Brennhorst-Zanders und  Neuenbaum II-Brunschütte sowie in Mindenerwald- Heuer, Neuenbaum I-Schütte und Wittloge-Schafstall. Und worüber sich Alfons Bense besonders freut: Es gibt ein neues Paar, das auf einer geschnittenen Eiche am Haus Horstbohlen 140 gebaut hat – und, so die Hoffnung, dort auch Nachwuchs großzieht. Dem Nest in Hille IV-Birkenfeld stattete ein Storch möglicherweise nur einen Kurzbesuch ab.

Eine unerwartete Neuansiedlung war im vergangenen Jahr auf einer der großen Eichen am Lidl in Hille zu beobachten. Auf dem gekappten Baum baute ein Storchenpaar – ein Männchen und wechselnde Weibchen – ein Nest. Offenbar herrscht auch bei den Störchen Wohnungsnot, sodass die Eiche trotz des Verkehrs- und Kundengewusels am Boden eine gute Wahl schien. Der Standort wurde auch in diesem Jahr akzeptiert. Alfons Bense erkannte das Männchen aus dem Vorjahr wieder, das beringte Weibchen ist neu. Möglicherweise begannen die beiden Ende März mit der Brut.

Ob es in Eickhorst-Budde zu einer Eiablage gekommen ist, ist noch unbekannt, immerhin hat ein Paar das Nest in Beschlag genommen.

Auf Storchennachwuchs hofft Alfons Bense dagegen in Hartum-Adebars Ruh an der Kläranlage, Unterlübbe III-Priess & Horstmann und Holzhausen II-Rohlfing sowie Nordhemmern II-Becker, Rothenuffeln-Ritterbruch nahe der Bastau, Hartum II-Kopfpappel und Südhemmern-Peithmann in den Bastauwiesen, Nordhemmern I-Rüter/alte Molkerei, Unterlübbe II-Kühme & Eskate in Köhlterholz, Unterlübbe IV-Fisser-Hülsmeier in Köhlte und Holzhausen I-Koch – hier hat das Brutgeschäft im Laufe des März‘ begonnen.

Im vergangenen Jahr flogen in der Gemeinde Hille insgesamt 45 Jungstörche aus. Oftmals waren es drei oder vier aus einem Nest, beispielsweise in Holzhausen-Pfahlnest Koch, in Nordhemmern-Rüter und Unterlübbe-Pfahlnest Kühme & Eskate. Im Horst auf dem Schornstein der alten Brennerei in Hille hätte es fast einen Totalausfall gegeben: Aus fünf Eiern schlüpfte nur ein Jungtier, das dann auch ausflog.

Zur Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen mussten 2020 zwei bereits flügge gewordene Störche gebracht werden. Das Nesthäkchen aus dem Holzhauser Nest Koch war in ein starkes Regenschauer geraten, landete auf dem Boden und kam aus eigener Kraft nicht wieder hoch. Noch nicht fit genug fürs Fliegen war zudem ein Tier aus Brennhorst. Dort schlüpften vier kleine Störche, ein Ei und später ein totes Junges wurden von den Eltern aus dem Nest geworfen.

Das Aktionskomitee dokumentierte in 2020 im Kreisgebiet 91 Horstpaare und 194 ausfliegende Jungstörche (2019: 175) – jeweils neue Rekorde.

Quelle: www.hille.de

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