Dienstag, 09 November 2021 17:29

Renaturierung des Mühlenbachs beginnt

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Eine große Gästeschar kam zum offiziellen Start des naturnahen Ausbaus des Mühlenbachs in Rothenuffeln. Eine große Gästeschar kam zum offiziellen Start des naturnahen Ausbaus des Mühlenbachs in Rothenuffeln. (c) Gemeinde Hille

Der Mühlenbach in Rothenuffeln entspringt im Wiehengebirge und mündet in der Bastau. Dabei durchquert er auch den Kurpark – im nördlichen, größeren Bereich als offenes Gewässer, im südlich gelegenen Teil verrohrt. Doch das hat die längste Zeit gedauert, denn auch hier wird der Bach offengelegt und renaturiert. Am Dienstag, 26. Oktober 2021, begannen die Bauarbeiten mit einer kleinen Feierstunde an der Ecke Griepshop/Boselweg.

Der erste Bauabschnitt beginnt im kleinen Kurpark in Höhe des denkmalgeschützten Brunnenhauses am Griepshop. Der neue Bachlauf wird im Süden um die alte Linde herum geführt, schlängelt sich in seinem weiteren Verlauf durch den kleinen Kurpark und unterquert dabei dessen neu angelegte Gehwege, unterquert in einem neuen Durchlass ebenfalls den Boselweg, mäandert dann östlich der Hotelanlage „Le Filou“ entlang und mündet schließlich im großen Kurpark wieder in sein Originalbett.

Laut Wolfgang Hanke vom Planungsbüro 0.9 Landschaftsarchitekten handelt sich um eine 270 Meter lange Verrohrung, die offengelegt und nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie naturnah gestaltet wird. „Der kleine Kurpark wird von der Umgestaltung profitieren. Das wird ein Projekt für alle Generationen.“ Der Mühlenbach führe ganzjährig Wasser, da liege ein Lebensraum für Fauna und Flora ungenutzt in der Erde. „Den ausgehobenen Boden müssen wir nicht abfahren, denn hinter dem neuen Baugebiet am Boselweg liegt eine Ausgleichsfläche, die wir entsprechend modellieren können.“

Bürgermeister Michael Schweiß lieferte seinen Gästen einige Eckdaten aus der langen Planungsphase, denn erste Überlegungen für eine Renaturierung stammten aus dem Jahr 2012. Bis zum heutigen Tage sei es ein langer Weg mit unzähligen Gesprächen gewesen. Entsprechend umfangreich sah daher die Gästeliste aus. Gekommen waren Joachim Weike vom Wasserverband Weserniederung, Wolfgang Hanke und Lina Kathe von 0.9 sowie Wilhelm Westermann vom Ingenieurbüro Wiese, Wilfried Anders vom Kreis als Genehmigungsbehörde, der Rothenuffelner Ortsvorsteher Wolfgang Witting, Bauausschussvorsitzender Uwe Habbe, Heimatvereinsvorsitzender Torsten Siemon, Eric Lohmeier sowie Tobias Brockmann, Mathis und Stefan Nispel von der ausführenden Firma Lohmeier Grün. Aus dem Rathaus kamen Fachbereichsleiterin Planen und Bauen Ute Hildebrandt, Kämmerer Dietmar Rohde, Sachbereichsleiter Marcus Becker und Straßenmeister Niklas Weng.

Die geschätzten Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt bezifferte der Bürgermeister auf 530.000 Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt zu 80 Prozent aus dem Programm zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. „Sämtliche Arbeiten dieses Bauabschnitts einschließlich Herbstbepflanzung müssen am 31. Oktober 2022 abgeschlossen sein. Die Schlussrechnungen müssen der Bezirksregierung bis zum 31. Dezember 2022 vorliegen.“

Laut Planung erhält der Mühlenbach ein neues, oberirdisches Bett, das alte Rohr wird verfüllt. Nach Auskunft von Marcus Becker entstehen Sekundärauen, die das Wasser bei Starkregen aufnehmen (eine so genannte Profilaufweitung), es gibt steile und flache Böschungen sowie Uferbereiche mit Totholz. Sandsteinmauern schaffen Strukturen, eine Sitzecke aus Steinen lädt zum Ausruhen ein, eine Schautafel informiert über die Neugestaltung, der Mühlenbach kann mit einer Brücke aus Metall und Holz überquert werden, und in Stufen gesetzte Natursteinblöcke führen hinunter zum Mühlenbach Wasser.

Wenn alles wie erhofft abläuft, wird es einen zweiten Bauabschnitt geben; die Kaufverhandlungen laufen noch. Der Mühlenbach ist nämlich nicht nur bis zur Straße Griepshop verrohrt, sondern fließt auch westlich davon unter dem ehemaligen Badehaus des Kurbetriebs Dammermann entlang. Geplant sind der Abriss des Badehauses und die Offenlegung des Gewässers. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Brunnenhaus bleibt erhalten.

Quelle: www.hille.de

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